Vor einigen Wochen fuhren geschichtsinteressierte Jugendliche unserer Wohngruppen mit ihren Betreuer*innen nach Weimar, um dort die Gedenkstätte Buchenwald zu besuchen.
Sie erfuhren in der Schule von diesem Ort, der weit über deutsche Grenzen hinaus traurige Berühmtheit erlangte. Die Jugendlichen hatten viele Fragen dazu und wünschten sich, mehr über die Hintergründe zu erfahren. Sie waren entsetzt darüber, dass diese Geschehnisse noch nicht einmal 80 Jahre zurückliegen.
Ein neunzehnjähriges Mädchen berichtete mir von dieser Fahrt, welche sie nachhaltig beeindruckte und ich bat sie darum, ihre Gedanken in Worte zu fassen. Sie sagte mir sofort zu, denn sie hat auch eine Botschaft, die sie gern weitergeben möchte.
Danke, liebe Lisa😉!
K. Thauss
Eine Reise in die Vergangenheit
In den Ferien wurden viele Ausflüge unternommen, unter anderem auch eine Fahrt an einen historischen Ort: auf den Ettersberg bei Weimar, in die Gedenkstätte Buchenwald. Die Wohngruppen Weissig und Goetheallee schlossen sich zusammen, da wir Jugendlichen schon öfter Interesse an der Geschichte vor unserer Zeit zeigten. So wurde beschlossen, uns nun einen Teil davon näher zu bringen.
3 Jugendliche, 3 Erwachsene und ein Auto machten sich am 17. August 2023 auf den Weg nach Weimar. Während der Fahrt wurde das Wissen der Jugendlichen auf die Probe gestellt, einige Lieder gesungen und eine kleine Pause gemacht.
Nach einiger Zeit kamen wir an unserem Ziel an: die Gedenkstätte Buchenwald. Die Stimmung war ruhig und nach einigen Schritten standen wir mittendrin. Auf dem Platz, wo wir standen, sind Taten vorgefallen, die wir nie wirklich nachvollziehen können. Dem ein oder anderen überkam Gänsehaut, ein blasses Gesicht oder Stillschweigen, vor allem bei dem Anblick des Grundstücks, was 400.000 Quadratmeter groß ist und mit 3.500 Metern elektrischem Stacheldraht umzäunt war/ist.
Wir liefen weiter mit Akzeptanz und Respekt gegenüber diesem Ort und jedem, der hier sein Leben lassen musste. Denkmäler haben wir besichtigt, Blumen gesehen, die hinterlegt wurden und ein prägender Satz: “Sogar der Tod hat Angst vor diesen Ort“, bleibt mir immer im Kopf. Wir liefen weiter und der Gedanke daran, dass 56.000 Menschen im Alter von 2 bis 86 Jahren hier sterben mussten, tat weh.
Dieser Ort zeigt vieles, auch die berührende Seite von einem selber, er öffnet einem die Augen. Nach dem wir die Räumlichkeiten besichtigt hatten, wurde uns einmal mehr bewusst, wie dankbar wir sein können, diese Zeit nicht mit erlebt haben zu müssen.
Wir können die Vergangenheit nicht verändern, die Zukunft aber umso mehr beeinflussen.
Verfasserin: Lisa M. (19)