Dieser Sommer hielt viele Überraschungen für uns bereit. Er kam sehr zeitig im Jahresverlauf, bescherte uns große Hitze, jedoch auch viel und starken Regen. Aber welches Kind stört sich daran, wenn doch Ferien sind, ausgeschlafen wird und zahlreiche Abenteuer da draußen warten?! Am ungeduldigsten fieberten Kinder und Mitarbeitende unserem alljährlichen Traditionscamp in Biehain entgegen.
„Es fühlt sich ein bisschen an, wie nach Hause kommen.“
Diesen Satz hörte Frau Kreller aus der WG Niederpesterwitz durch ihr Auto hallen, kurz bevor sie den Campingplatz erreichten. Sie fühlte Dankbarkeit, ist es doch genau dieses Gefühl, welches bei den Kindern entstehen sollte: das Ritual, jedes Jahr am gleichen Ort zu Zelten, soll Sicherheit und Wohlbefinden und damit wiederum Offenheit für wunderbare Erfahrungen sowie erinnerungswürdige Erlebnisse schaffen, erklärt mir Frau Kreller.
„Vor Biehain ist nach Biehain!“
Der 15-jährigen Tradition folgend, wird das Camp schon lange im Voraus geplant, angemeldet und organisiert. Hier gibt es eine AG rund um einen harten Kern von erfahrenen Biehain – Vorbereiter*innen, welcher auch in diesem Jahr wieder hervorragende Vor- und Nachbereitungen traf. Als alle Zelte aufgebaut waren, wurde sich häuslich eingerichtet, um die Zeit im Miteinander in vollen Zügen zu genießen. Frau Lindner aus dem ambulanten Team reflektierte kurz: „Langeweile? Fehlanzeige!“ Der exklusive Tagesausflug der ambulant betreuten Familien ins Camp, das grünblaue Wasser, die Sonne und der Fahrtweg mit Blick auf naheliegende Städte und Landschaften, wurde von allen Beteiligten als besonderes Erlebnis wahrgenommen.
Frau Kreller berichtete mir begeistert, dass sich Momente des gemeinsamen Spielens, Badens und Kochens abwechselten, all dies gepaart mit Freude und Teamgeist.
Alle beteiligten sich an anstehenden Aufgaben und Erledigungen. Den Abwasch in der Dämmerung zu erledigen hat wohl einen besonderen Charme 😉.
Endlich einmal genügend Zeit für ausgedehnte Gespräche, Exklusivzeiten, Gedankenaustausch, Gefühlsbekundungen, Innehalten, etc. in mitten der Natur.
„Es liegt wohl auch an dem zauberhaften Ort, der es immer wieder schafft, den oftmals herausfordernden Alltag der Kinder und Jugendlichen vergessen zu machen“, ist sich Frau Kreller sicher. Frau Liers von der WG Albertpark berichtete mir, dass neben viel Badespaß und Entspannung auch verschiedenste Unternehmungen nicht zu kurz kamen: Besuch der Kulturinsel Einsiedel, Ausflug ins Planetarium in Görlitz, Kinobesuch mit viel Popcorn und nicht zu vergessen, die legendäre „Biehain-Campingplatz-Disco, auf der alle zum Abschied das Tanzbein schwangen😉. Nur ganz früh am Morgen konnten die Pädagog*innen die Ruhe im Wald genießen und dem Vogelgezwitscher lauschen, bevor die ersten Frühaufsteher sie wieder daran erinnerten, dass die Nacht nun zu Ende ist und der Frühstückshunger sich zu Wort meldet.
Auch wenn die letzte Belegung ziemlich viel Regen abbekommen hat, vermochte dieser es nicht, den Biehain Spirit und den Enthusiasmus der Teilnehmenden zu erschüttern. Selbst der Abbau im Regen, der einer Schlammschlacht glich, sorgte für Spaß, Situationskomik und viele unvergessene Momente und Bilder. Ein besonderes Dankeschön an Frau Tietz aus der WG Goetheallee, welche vor- und nachbereitend alle Fäden und Teilnehmenden zusammenhielt, tapfer lächelte, auch wenn das Wasser ihr bis zum Rand in den Gummistiefeln stand und mir schon jetzt versicherte, dass sie auch im nächsten Jahr wieder dabei ist!
Und wenn am Ende so ein anerkennendes Diplom dabei herausspringt, wie es Frau Arnold von der WG Haus Weißer Hirsch von den Kindern erhielt, ist doch wohl eines klar: Nach Biehain ist vor Biehain😉! Ein toller Sommer geht zu Ende und wir wünschen unseren Kids einen guten Schulstart und den Pädagog*innen weiterhin so viel Freude an der Arbeit, die wir besonders bei solchen Projekten spüren!
K. Thauss