Das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Dresden (https://www.dresden.de/media/pdf/gesundheit/SPDi/sucht/suchtgefahren-thematisieren.pdf) betont:
„Suchtgefahren zu thematisieren und präventiv einzuwirken, ist eine Aufgabe aller, die das Heranwachsen von Kindern und Jugendlichen beruflich oder ehrenamtlich begleiten. Denn zusätzlich zum Elternhaus haben Erzieher, Lehrer, Sozialarbeiter, Ausbilder, Trainer und ähnliche Fachkräfte deutlichen Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung der ihnen anvertrauten Kinder“ (S. 2).
Dieser Aufgabe stellen wir uns täglich, um präventiv auf die Kinder und Jugendlichen einzuwirken, ihnen zu vermitteln, wie und wo Süchte ihren Anfang finden, was sie begünstigt und wie man sich dagegen stark machen kann. Uns ist bewusst, dass wir hier eine große Verantwortung tragen, welche ein komplexes Handeln verlangt.
Eine Komponente unserer Arbeit stellt die Vermittlung von Faktenwissen zu diesem Thema dar. Um diese Theorie nicht nur grau und durch unsere Pädagogen dozierend an die Kinder und Jugendlichen heranzutragen, organisierten wir einen Workshop und gewannen den Suchttherapeuten Andreas Schimkat von der Lebenshilfe Pirna-Sebnitz-Freital e.V. dafür.
Am 24.09.2022, fuhren wir mit sieben Kindern und Jugendlichen im Alter von 11 bis 19 Jahren gemeinsam nach Sebnitz. Ab diesem Alter ist präventives Arbeiten angezeigt, so sagte mir Andreas Schimkat in Vorbereitung auf den Workshop. Er erklärte, dass die Medien, welche unsere Zielgruppe vorrangig nutzen, überwiegend die positive Wirkung von Drogen betonen und den Konsum damit sogar verherrlichen. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch die Kehrseite der Medaille zu beleuchten. Dabei ging er auf die Geschichte und Entstehung von Süchten allgemein ein, vermittelte den Teilnehmer*innen, warum Menschen Drogen nehmen, welche Arten von Drogen es gibt und Fakten zur Wirkung, die sie entfachen, aber auch welche (Langzeit-) Schäden sie verursachen. Als ehemals Betroffener ist es ihm besonders gut möglich, die Jugendlichen für die Thematik aufzuschließen und ihnen realistisch alle Facetten von Süchten und Konsum aufzuzeigen.
Nach dem Input kamen die Kinder und Jugendlichen dann auch noch gemeinsam ins Tun. In der Siebdruckwerkstatt gestalteten sich alle Teilnehmenden zwei T-Shirts mit selbst gewählten Motiven, welche sie sofort anzogen.
In der Rückschau waren sowohl die Pädagogen, als auch unsere Kinder und Jugendlichen sehr begeistert und haben es nicht bereut, an einem Samstag so früh in den Tag gestartet zu sein.
Aufgrund dieser Rückmeldungen ist bereits ein zweiter Workshop im Oktober in Vorbereitung. Auch diesen verstehen wir als ein Element unserer pädagogischen Präventionsarbeit, um unsere Kinder stark zu machen und auf einen selbstbewussten Lebensstil vorzubereiten.
K. Thauss